Skip to main content

Digitale Wanduhren


Es gibt keine einheitliche Definition für digitale Wanduhren, wohl aber ein einheitliches Bild, das jeder vor Augen hat, wenn es um diese besondere Form von Wanduhren geht: Die Uhrzeit wird eben nicht in analoger Form mit Stundeneinteilung und Zeigern, sondern durch minütlich oder sogar sekündlich sich ändernde Zahlen auf einem Display angezeigt. Manch einer möchte auch Funkuhren mit klassischer Analoganzeige in die Rubrik der digitalen Wanduhr einsortiert wissen. Die Grenzen sind eben fließend, zumal viele digitale Wanduhren ohnehin mit zusätzlicher Funk-Technologie ausgestattet sind.

Digitale Wanduhren als freies Spiel mit dem Display

Wollte man ganz streng bei der Definition bleiben, dass alle Wanduhren, die zur Anzeige der Uhrzeit Zahlen statt Uhrzeiger verwenden, bereits als „digital“ einzustufen sind, dann gäbe es digitale Wanduhren bereits seit 1838. Gekrönt von einer barocken Skulpturenpracht aus zwei nackten Engelchen mit vergoldeten Flügeln findet sich nämlich in der Semperoper zu Dresden der erste historisch belegte Versuch, eine Wanduhr eher wie eine Anzeigetafel statt wie eine Uhr aussehen zu lassen. Mit einem großen Sprung ins 20. Jahrhundert gelangt man zur ersten bedeutenden Weiterentwicklung solcher „Zahlenuhren“: auf einer sich drehenden Walze werden Zahlen in ein Sichtfenster geklappt, gedreht oder hineingeblättert. Als großer Vorteil erwies sich bei dieser Art der Darstellung, die in den 50er Jahren für Furore sorgte, dass die Unterscheidung zwischen Vor- und Nachmittagszeit möglich war. Somit waren die ersten, elektrisch betriebenen 24-Stunden-Uhren geboren. Digital – darauf kann man sich heute einigen – bedeutet vor allem das: Zeitanzeige per Zahlen im 24-Stunden-Modus auf einem Display ohne Uhrzeiger. Sollten Designer auf die Idee kommen, die Uhrzeiger via LED-Technologie trotzdem wieder ins Spiel zu bringen, kann man es ihnen nicht verbieten.

Die nächste digitale Revolution ereignete sich dann Ende der 70er Jahre auf Armbanduhren mit Digitalanzeige. Vom Nimbus der „Geschmacksverirrung“ hat sich die digitale Armbanduhr bis heute noch nicht ganz erholt. Bei digitalen Wanduhren sieht die Sachlage jedoch ganz anders aus. Hier ist eine Vielfalt an attraktiven Darstellungsformen entstanden, die vor allem den Liebhabern plakativer und moderner Gestaltung unendliche Möglichkeiten zur Wand-und Raumgestaltung bietet.
Vom ganz einfachen Modell mit einfachen Zahlen auf einem grau-grünen Flüssigkristall-Display bis hin zu modernen, oft auch sehr großflächigen Darbietungsformen der Uhrzeit mittels LED-Dioden hat sich eine große Vielfalt an Stilen und Ideen entwickelt, das Thema „Uhrzeit“ zu inszenieren. Folgende Display-Arten sind bei digitalen Wanduhren mittlerweile anzutreffen:

  • Dunkles Display mit hinterleuchteten Ziffern
  • Uhrzeitanzeige durch LED-Dioden
  • Elektronisch-mechanische Digitaluhren im Retro-Design
  • Digitale Wanduhren ohne Gehäuse
  • Digitale Wanduhren mit Spezialeffekt

Digitale Wanduhren können auch Rätsel aufgeben

Mit der Darstellung der Uhrzeit treiben ambitionierte Designer gerne immer wieder neue, oft auch bewusst verrätselte Varianten der Uhrzeitdarstellung. Zu den bekanntesten „Rätseluhren“ Deutschlands gehört der Düsseldorfer Rheinturm, an dessen Turm sich eine Digitaluhr mit Dezimal-Einteilung befindet. Touristen benötigen immer ein Weilchen, die unterschiedlichen Lichtpunkte als Uhrzeit zu interpretieren. Solche, von der herkömmlichen Zeitdarstellung abweichende Spielarten der digitalen Wanduhr kann man mit etwas Geduld auch für die eigenen vier Wände finden. Gerade im Bereich der Wanduhren sind weiteren digitalen Fantasien keine Grenzen gesetzt.